Clustermanagement


Im Zuge weiterer Verschärfungen der Emissionsvorschriften für Schiffe und aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins bei Reedereien und Passagieren, stehen die Binnen- und Seeschifffahrt vor großen Herausforderungen. Die für die Regulierung der internationalen Schifffahrt zuständige UN-Organisation International Maritime Organization (IMO) hat im Oktober 2016 im Internationalen Übereinkommen zur Verhütung von Meeresverschmutzung (MARPOL) Annex VI festgeschrieben, ab 2020 weltweit den Anteil von Schwefel in Brennstoffen auf 0,5% zu senken. In besonderen Emissions-Überwachungsgebieten, den sogenannten SECAs (Sulphur Emission Control Areas) wie der Nord- und Ostsee und nordamerikanischen Seegebieten darf der Schwefelgehalt im Brennstoff der dort verkehrenden Schiffe nur noch bei 0,1% liegen.

Zusätzlich gelten neue Anforderungen an Stickoxidemissionen (NOx) für neue Schiffe. Darüber hinaus muss der Brennstoff langfristig aus erneuerbaren Quellen bezogen werden, um die weltweiten Klimaschutzziele zu erreichen, die 2018 in der Initial IMO Greenhouse Gas Strategy vereinbart wurden. Die IMO hat sich für 2050 das Ziel gesetzt, die absoluten GHG-Emissionen der Schifffahrt mindestens zu halbieren und strebt bis zum Ende des Jahrhunderts an, die maritimen Emissionen von klimaschädlichen Gasen auf Null zu reduzieren. Schon der erste Schritt erfordert neben der Weiterentwicklung verfügbarer Technologien die Einführung hocheffizienter Energiewandler, die emissionsarme Kraftstoffe verarbeiten können.

 

Ziel des Clustermanagement e4ships2 ist es, geeignete Voraussetzungen und die damit verbundenen notwendigen regulativen Rahmenbedingungen für die uneingeschränkte Nutzung von klimaschonenden Brennstoffzellensystemen an Bord von See- und Binnenschiffen als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Aggregaten zu schaffen und die Information über diese Zukunftstechnologie zu verbessern.

 

Um die Technologie zum Vorteil des Klimaschutzes und der Wertschöpfung in Deutschland uneingeschränkt nutzen zu können und den Einsatz in deutschen, europäischen und internationalen Gewässern zu ermöglichen, müssen die entsprechenden Rahmenvorgaben bei der International Maritime Organization (IMO) wie auch bei den zuständigen europäischen Instanzen (ZKR / CESNI) angepasst werden. Weiterhin kommt neben den technologischen Anforderungen für die Schiffe und ihrer Energieversorgung auch der landseitigen Versorgung mit den eingesetzten Brennstoffen mit niedrigem Flammpunkt wie Wasserstoff, Methanol, LNG und synthetischem Diesel eine hohe Bedeutung zu. Diese bezieht sich auf die technische Sicherheit, sowie auf die Genehmigungen sowie die Standardisierung.


Die Arbeiten umfassen dabei die Hochtemperatur-PEM- und die SOFC-Technologie für die Bordstromversorgung von Kreuzfahrt- und Spezialschiffen sowie auf (Hybrid-)antriebe für Flusskreuzfahrtschiffe, Fähren und andere Schiffstypen wie auch den Einsatz von Niedrigtemperatur-Brennstoffzellen (NT-PEM) bei Binnenschiffen und die Zulassung alternativer Kraftstoffe für die Binnen- und Seeschifffahrt.

 

Bei den eingesetzten Kraftstoffen handelt es sich abhängig vom Brennstoffzellentypen bzw. von der zur Verfügung stehenden Infrastruktur um Wasserstoff, Methanol, LNG oder schwefelarmen Diesel. Neben technischen Entwicklungsarbeiten werden zudem Fragen der Wirtschaftlichkeit, des sicherheitstechnischen Standards, der Markteinführungsstrategie sowie der Klimaschutzeffekte geklärt.

 

Zudem wird im Rahmen von regelmäßigen Projekttreffen eine Plattform für den fachlichen Austausch der Projektpartner untereinander geschaffen. Durch eine gemeinsame Kommunikation wird eine hohe Wahrnehmung des Vorhabens e4ships2 in der Branche, der Politik und der Öffentlichkeit sichergestellt.